Im neuen Glanz …

In der 36. Kalenderwoche wurde dem Dornröschenschlaft des Kriegerfriedhofs am Barbara-Friedhof in Linz ein Ende gesetzt.

Am Sonntag, 30. August rückte ein Spezialisten-Team aus dem Saarland an, um diesen Teil des Barbara-Friedhofs wieder auf „Vordermann“ zu bringen. Die Angehörigen der „Reservistenkameradschaft Püttlingen“ verwenden viele Wochen im Jahr, um auf Kriegerfriedhöfen die notwendigen Sanierungsarbeiten durchzuführen. Das Team aus insgesamt 7 Kameraden, dass sich um ihren Obmann, Hauptfeldwebel der Reserve Bernd Längler scharte, wollte sich vor allem um die bereits sehr verblassten Inschriften der Gräber kümmern. Auf diese Weise sollten sie für Besucher des Friedhofs wieder lesbar gemacht werden und diesem Friedhofsteil wieder ein würdevolles Aussehen gegeben werden.

Für die Kameraden aus dem Saarland war es nicht der erste Aufenthalt in Oberösterreich. In Zusammenarbeit mit dem „Schwarzen Kreuz“ konnten in den letzten Jahren bereits einige derartige Projekte (Wels, Mauthausen, …) durchgeführt werden.

Die beiden Traditionsvereine „k. u. k. Pionierbataillon Nr. 2“ und „k. k. Landwehrinfanterieregiment Linz Nr. 2“ unterstützten in Absprache mit dem Präsidenten des „o.ö. Schwarzen Kreuzes“, Brigadier Mag. Dr. Johannes Kainzbauer, dieses Projekt vor allem mit Arbeitskräften.

Das Projekt begann am ersten Tag mit einer Reinigung sämtlicher Grabstellen und Denkmäler mit „Hochdruck“. Die Metallkreuze im Teil des Zweiten Weltkriegs wurden zusätzlich auch noch mit Schleifgeräten behandelt, um dem Rost Paroli zu bieten. An den restlichen Tagen bis Freitag wurde dann mit vollem Einsatz an den Inschriften gearbeitet, die großteils schon gänzlich farblos waren. Zusätzlich rückte man, speziell bei den Denkmälern des Ersten Weltkrieges, auch dem Grünwuchs zu Leibe. Äste und Zweige wurden eingekürzt, um diesem Teil des Friedhofs wieder mit Licht durchfluten zu lassen.

Bereits am dritten Arbeitstag zeigten sich beeindruckende Ergebnisse bei den nachgezogenen Inschriften, da die Schriften wieder einwandfrei lesbar gemacht wurden. Ebenfalls erstrahlten die Metallkreuze des Zweiten Weltkrieges wieder im neuen Glanz.

Neben diesen Arbeiten wurde auch die Inschrift auf dem Grab von Oberst in Ruhe Heinrich Sauer, Bataillonskommandant des k. u. k. Infanterieregiment Hessen Nr. 14, und dessen Gattin wieder instandgesetzt.

Am Mittwoch wurden die Arbeiten bereits etwas früher eingestellt, da die Traditionsvereine die Kameraden aus Deutschland zu einem Schießbewerb am Landeshauptschießstand Linz mit anschließendem Kameradschaftsabend eingeladen hatten.

Die nächsten zwei Tage waren wieder von Mal- und Gartenarbeiten gekennzeichnet. Am Freitag um 09.00 Uhr Vormittag fand beim Denkmal der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges ein kurzer Festakt statt; ausgezeichnet durch das Beisein des stellvertretenden Militärkommandanten von Oberösterreich, Oberst Gerhard Bojtos und einem Ensemble der Militärmusik Oberösterreich. Die Kameraden aus Deutschland erhielten aus den Händen des stv. Militärkommandanten Urkunden zu Dank und Anerkennung. Am späten Nachmittag konnte dann dem Präsidenten des O. Ö. Schwarzen Kreuzes der Abschluss der Arbeiten gemeldet werden. Beim abschließenden Abendessen im Alhartinger Hof in Leonding ließ man die Arbeiten noch einmal Revue passieren und das Schwarze Kreuz bedankt sich mit Auszeichnungen für verdiente Kameraden der Reservistenkameradschaft Püttlingen. Nach zahllosen heiteren Erzählungen und Episoden war es dann Zeit Abschied zu nehmen.

Und wieder zeigte es sich, wie das Arbeiten an einem gemeinsamen Projekt die Menschen zueinander bringt und neue Freundschaften entstehen.

Auf diese Weise dürfen wir uns bei Bernd Längler, Horst Längler, Matthias Fösges, Robert Scherer, Stefan Brust, Sven Längler und Patrick Fösges recht herzlich für ihre tolle Arbeit bedanken und ihnen viel Glück und Erfolg bei weiteren derartigen Projekten wünschen.