20. Gedenktag an die Freiwilligen oberösterreichischen Schützen am Freitag, 26. August 2022
Im Jahr 2021 hatte dieses Denkmal sein 70-jähriges Bestehen. Aufgrund der Corona Pandemie konnten wir in den letzten zwei Jahren keine Gedenkfeier abhalten. Daher stand in diesem Jahr der 71. „Geburtstag“ des Jungschützenhains im Vordergrund. Wie gewohnt begann die Feier bei sommerlichen, sehr warmen Temperaturen mit einem Platzkonzert der ausgezeichneten Regimentsmusik der Linzer Zweier, die in einer Stärke von 12 Mann aufgespielt haben.
Pünktlich begann der Einmarsch der Traditionsverbände in den Innenhof des Moorbades, wo sie von den Ehrengästen bereits erwartet wurden. Abordnungen der Linzer Zweier, des Pionierbataillon Nr. 2 Traun, des Traditionskorps des Hessenbund IR. 14 Wels, des IR. 42 EH Cumberland, des IR. 59 EH Rainer, des IR. 27 / 12. Kp., der Tiroler Kaiserjäger 1. Regiment, des Kaiserschützenbundes Salzburg, des Bundes ehemaliger 4er Dragoner und der Dragonerregimenter r Nr. 4 und 7 zogen unter den Klängen des Erzherzog-Albrecht Marsches ein. Nach der Begrüßung der Ehrengäste durch den Kommandanten des LIR. 2, Oberst Gerhard Utz, wurden verdiente Kameraden befördert und Auszeichnungen verliehen. Danach erfolgte der Marsch zum Denkmal, welches sich oberhalb des Moorbades im Wald befindet.
Der neue Feldkurat des Bundesheeres Militärkurat Werner Stoiber hielt die Predigt und Andacht in gekonnter Weise und beim Verlesen des historischen Textes und der Fürbitten wurde der Geschichte des Denkmals und den Gründern der Jungschützen Kameradschaft gedacht. Den Text können Sie untenstehend nachlesen. Vom Traunstein her hörte man ununterbrochen das Grummeln eines nahen Gewitters, davon unbeeindruckt endete die Feier mit dem Abspielen der Landes- und Volkshymne in besonders feierlicher Weise. Der gemütliche Ausklang erfolgte im Gastof Dickinger in Neydharting. In weiterer Folge wollen wir den Gedenktag immer am 3. Freitag im Juli durchführen, das ist 2023 der 21. Juli.
Das Denkmal der Jungschützen in Bad Wimsbach-Neydharting
In der Zwischenkriegszeit wurde im Jahr 1935 vor der Arbeiterkammer in Linz ein Denkmal für die Kriegsopfer des ehemaligen k.k. Freiwilligen oberösterreichischen Schützenregiments errichtet, das jedoch durch Kriegseinwirkungen in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 zerstört wurde.
Nachdem sehr viele junge Kriegsfreiwillige in diesem Regiment gedient haben, wurden sie Jungschützen genannt. Otto Stöber, er war der jüngste Angehörige der ehemaligen Freiwilligen Schützen, hat hier ein neues Denkmal errichten lassen. Stöber, genannt der Moorprofessor, war der damalige Besitzer des Moorbades und fand es als eine Ehrenpflicht den Toten des Weltkriegs eine dauernde Erinnerung zu setzen. Das Denkmal, hier oberhalb der Kuranstalt des Moorbades in Neydharting, wurde von Professor Herbert Dimmel und seinem Sohn Peter gestaltet.
Zur Erinnerung an den Ausmarsch der freiwilligen Oberösterreicher im Juli 1915 fand am 8. Juli 1951 die erste Gedenkveranstaltung statt und in Treue zur Kameradschaft und im Vertrauen auf eine friedliche Zukunft wurde das neue Denkmal geweiht. Jahrzehnte später, nachdem die letzten Kriegsteilnehmer verstorben waren, geriet die Sache fast in Vergessenheit. Ab dem Jahr 1998 übernahm das Traditionsregiment der Linzer Zweier die Traditionspflege der Jungschützen und führt den Brauch der jährlichen Gedenkfeier seither fort.
Im Hauptgebäude des Moorbades befand sich ein Jungschützen-Museum, welches die Geschichte des Regiments zeigte. Nach einem Hochwasser im Jahre 2005 wurde es evakuiert und seit 2022 befindet sich die Sammlung im wehrgeschichtlichen Museum in der ehemaligen Hillerkaserne in Linz-Ebelsberg. Noch in diesem Jahr wird hier beim Denkmal eine Bildtafel zur Erklärung der Geschichte des Jungschützen-Regiments und des Denkmals angebracht werden.
Andreas Danner, Hptm. i.Tr.






