Im Jahre 1997 hat eine Gruppe von Freunden beschlossen, ein uniformiertes Traditionsregiment aufzustellen und zu diesem Zweck einen Verein gegründet, welcher auch den Titel „Gesellschaft für lebendige Geschichtsdarstellung“ trägt. Wie ist das zu verstehen?
Unser Freundeskreis besteht aus Frauen und Männern, welche auf verschiedene Weise ein Interesse an der Zeit der k. u. k. Monarchie in Österreich und an der Alten Armee haben. Dazu hat man sich in einem Verein zusammengetan, welcher unpolitisch und nicht auf Gewinn ausgerichtet ist. Seine Ziele sind in erster Linie die Erhaltung und Pflege altösterreichischer Militärtradition und -kultur sowie die Förderung des Verständnisses um die Geschehnisse in diesem Zeitraum.
Wir bekennen uns zur umfassenden Landesverteidigung und pflegen intensive Beziehungen zum Österreichischen Bundesheer. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Traditionsverbänden, von denen es schon eine relativ große Zahl gibt, sowie den Bürgergarden und dem Österreichischen Kameradschaftsbund ist uns ein weiteres Anliegen.
Mit der Zeit konnten weitere Mitglieder aufgenommen werden, so dass unsere Gesellschaft derzeit einen Mitgliedsstand von über 40 Personen erreicht hat. Diese teilen sich in Militär- und Zivilpersonen sowie Ehrenmitglieder.
Die Militärpersonen haben alle einen militärischen Rang, nach dem Vorbild der k. u. k. Armee. Zum Zwecke dieser aktiven Traditionspflege tragen wir bei Veranstaltungen historische Uniformen welche originalgetreu nach der Adjustierungsvorschrift der k. k. Landwehr (Zeitraum 1908 – 1918) angefertigt werden. Die Dienstgrade entsprechen bei den Berufs- und Milizsoldaten jenem, den sie sich beim Österreichischen Bundesheer erworben haben, bei den restlichen Mitgliedern richten sie sich nach der Funktion im Verein bzw. nach dem persönlichen Engagement. Die von uns getragenen Orden und Ehrenzeichen wurden dem jeweiligen Träger auch tatsächlich verliehen.
Durch unser öffentliches Auftreten im In- und Ausland soll ein Stück österreichischer Geschichte lebendig dargestellt werden.
Im Besonderen pflegen wir die Tradition folgender oberösterreichischer Regimenter:
- k. k. Landwehrinfanterieregiment Linz Nr. 2
- k. k. Landsturminfanterieregiment Linz Nr. 2
- k. k. Freiwilliges OÖ Schützenregiment
Neben dem monatlichen Zusammentreffen haben wir bisher über 1.300 Ausrückungen in Österreich bzw. den ehemaligen Kronländern absolviert. Auf den Spuren unserer militärischen Vorfahren sind wir von Galizien bis Trient unterwegs. Kaum zu glauben, welche Gastfreundschaft uns – und zwar besonders in den ehemaligen Kronländern sowie in Italien – entgegengebracht wird. Es gibt jedes Jahr eine fast schon zu große Zahl von Einladungen, um bei allen Veranstaltungen teilnehmen zu können: Gedenkfeiern, Paraden, Traditionstage, Veranstaltungen des Bundesheeres, sowie Vorträge, Museumsbesuche und Frontbegehungen im ehemaligen Kriegsgebiet.
Als besondere Aktivitäten dürfen wir die Neuauflage des längst vergriffenen Buches (Regimentschronik des k. k. Schützenregiments Nr. 2), die Herausgabe eines wertvollen Bildkalenders (Zwei-Jahreskalender) sowie einer Festschrift zum 90. Regimentsgedenktages in Zusammenarbeit mit dem PzGrenB13 anführen.
Einige Kameraden sind auch im Bereich „Museum“ sehr engagiert. So ist unser Kamerad Prof. Mag. Reinolf Reisinger Kustos für die Wehrkundliche Sammlung des Landes OÖ und der Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums Mag. Dr. Christian Ortner ist ebenfalls ein „Linzer Zweier“. Aber auch weitere kleinere Ausstellungen sowie die Neugestaltung des Traditionsraumes im Kommandogebäude des PzGrenB13 Ried wurden von uns in den vergangenen Jahren durchgeführt.
Höhepunkte unserer Vereinsgeschichte war zweifellos die Neuanschaffung der historischen Regimentsfahne im November 2002 mit würdiger Fahnenweihe durch Seine Exzellenz dem Militärbischof Mag. Christian Werner. Nach alter Tradition konnten wir Ihre Durchlaucht Fürstin Nadejda Starhemberg als Fahnenpatin gewinnen.
Anlässlich des 90. Regimentsgedenktages (2004) wurde unser neu angeschaffter Feldaltar gesegnet für welchen wir eine Reliquie des erst kürzlich zuvor selig gesprochenen Kaiser Karls direkt aus Rom erhalten hatten. Die Ausrichtung des Regimentsgedenktages des LIR. 2 anlässlich der Schlacht bei Podzamcze und Pilica – 18. November 1914 – ist uns eine wichtige Verpflichtung.
Im Jahr 2017 ist es uns in enger Zusammenarbeit mit dem Oberösterreichischen Landesmuseum schlussendlich gelungen, das Zweier-Schützen-Archiv im Schloss Ebelsberg zu etablieren. Das Schwergewicht dieses Archivs liegt bei den ehemaligen militärischen Einheiten in Oberösterreich und naturgemäß mit dem Fokus auf die k. k. Landwehr.
Sollten Sie auch Interesse an der lebenden Darstellung altösterreichischer Militärgeschichte haben, sei es nun als aktives oder unterstützendes Mitglied, dann kommen Sie zu uns – wir freuen uns über jeden Interessierten.